Samstag, 2. Juli

Unsere Reise geht von nun an südwärts. Vorerst nehmen wir die Durchzugstraße Norwegens, anfangs mit vielen Aussichtsblicken auf die Bergketten der Lofoten. Dann geht es flott voran mit einer Menge von Tunnels. Schade, dass ich nicht das Zählen angefangen habe!

Am Saltstraumen, dem größten Gezeitenstrom der Welt

Wir kennen in Straumen die Stelle schon, wo sich das Wasser bei Flut in den Fjord zwängt. Das war Willis Fischrevier schon bei den letzten zwei Skaninavienreisen. Auch heuer hat er wieder guten Fang, wir räuchern auch gleich einige Seelachse, bleiben aber nur 2 Nächte. - Wir heben noch Platz  für andere Fische auf!

Ein besonderes Spektakel ist die große Schar der Möven, die beim Gezeitenwechsel auch auf Fischfang gehen.

 

Nach einem Tag in Saltstraumen geht es am Montag, 4. Juli weiter.

Auch diesmal nehmen wir wie vor 2 Jahren die Küstenstraße mit vielen Fähren. Heuer spielt das Wetter nicht so richtig mit, anfangs hängen die Wolken noch sehr tief. Wir haben 13° und mit der Zeit wird es immer heller. Bald kommt die Sonne durch.

 

Schade, dass man die Tunnels nicht fotografieren kann. Es gibt sie in den verschiedensten Längen von 500m bis 7600m, und alle sind dunkel, kaum beleuchtet und rohe Steinwände. Manchmal kommt man sich wie in der Grottenbahn vor!

 

 

Unser Übernachtungsplatz mit Gletscheraussicht

 

Der Svartisengletscher ist das größte Firnmassiv Nordskandinaviens, das bis an die Fjorde im Westen heranreicht. Eine Zunge ist an der Küstenstraße sichtbar, ein Ausflugsboot bringt die Besucher über den Fjord, wo man zu Fuß in c` 2 Std. die Gletscherzunge erreicht. Am Infocenter gibt es nicht nur Auskunft sondern auch einen Stellplatz.

Am nächsten Tag fahren wir mit der Fähre über die Polarkreisgrenze. Sie ist  am Ufer gekennzeichnet. - Und hier verlässt uns die Sonne.

 

Das Wetter ist geeignet einen Waschtag einzulegen.

Wir kehren im Camp am Ranafjord ein.

Auch am nächsten Tag, wir haben Donnerstag, 7. Juli - Willi hat Namenstag! -  ist feuchtes Wetter, 12°. Über die Helgelandbrücke, einer der größten Schrägseilbrücken der Welt mit über 1000m, kommen wir nach Sandnessjoen.  Es ist ein kleines Städtchen mit Flughafen, Segelhafen und Fährhafen. Auch die Hurtigruten legen an. Wir spazieren durch die Fußgängerzone, etwas ganz seltenes in den Orten entlang der Küste. Hier ist alles sehr einfach, nur das neue Kulturzentrum der Stadt mit Tourismusbüro, Bad, Restaurante und Bar, und das neue Scandic Hotel machen eine Ausnahme. - Ein richtiger Kulturschock!

Auch das Fußballspiel Deutschland / Frankreich haben wir gesehen!

 

Bei der Abfahrt am nächsten Tag finden wir noch das Langhaus, wo sich eine Vikinger Ausstellung  befindet. Leider ist sie zu und sieht auch etwas verkommen aus.

Eine lange Fährfahrt von 1 Std. und einer kurzen Fähre von 20 min. , dazwischen einige Straßenkilometer, - und wir sind in Bronnoysund.  Der Stellplatz ist nahe dem Hafen und wir beobachten am Nachmittag das Hurtigrutenschiff bei der Einfahrt und etwas nach Mitternacht das zweite, das nun  in die anderen Richtung fährt. Willi fischt  und ich genieße vor dem WOMO die Sonnenstrahlen. Am Ufer ist es beim Fischen windig.

Rorvik

liegt eine Hurtigrutenstation südlich von Bronnoysund. Hier  treffen sich am Abend das nordwärtsfahrende und südwärtsfahrende Schiff. Um diese Zeit ist am Hafen viel los, Hubstapler fahren zum Entladen an und es gibt viele Neugierige. Manche  Fahrgäste steigen für die Stunde   Aufenthalt aus, dann beobachte ich, dass Zuschauer einsteigen. Man darf hier das Schiff besichtigen, selbstverständlich tu ich das auch!

Rorvik ist ein einfaches, kleines Städchen. Es gibt einige kleine Geschäfte aber große Einkaufsmärkte, ein modernes Museum mit Restaurante und ein Souveniershop. Es liegt an einem Kanal mit alten Holzhäuschen, ganz interessant weil hier hunderte von Möven nisten. Es geht laut zu.

Wir bleiben hier über Nacht, am nächsten Morgen geht es bei dieser Inselgruppe hinaus an die Spitze. Es ist ein heißer Tag, wir finden ein Platzerl zum Sonnen.


Eine Woche im Fischercamp vom 13. - 19. Juli

Das Terrak Rorbuferie Center

liegt am Bindalfjord mit zahlreichen Nebenfjorden, umgeben von Bergen bis zu 1000m Höhe. Dadurch kann man fast immer, auch bei windigem schlechten Wetter angeln. Das offene Meer erreicht man in 2 Stdt. mit dem Boot. Die Anlage mit ihren 5 Hütten, 2 Blockhütten, dem Haupthaus und Seehaus liegt direkt am Fjord, eine Idylle mit Grillplatz, Filetierplatz, Trocken- Kühl- und Gefrierraum. Direkt dabei ist der Bootshafen mit Kajütbooten mit 110 PS.

 

Willi hat auf der Fischermesse ein Boot mit 2 weiteren Anglern auf dieser Anlage gebucht.  Gleich beim Haupthaus, dem Haus des Besitzers, bekommen wir einen tollen Platz für unser WOMO mit Fjordblick. Am 12. Juli ist Anreisetag, hier wird auch gleich die " Hausordnung" vorgestellt, auch die Einweisung für die Boote. Willi lernt seine beiden Bootsgenossen kennen, 2 Deutsche und narürlich passen sie zusammen! Am nächsten Tag wird geangelt, das Wetter meint es  nicht besonders, wegen dem Wind kann man nicht ans offene Meer. Die Fjorde haben dafür auch  Interessantes zu bieten.

Willi und ich sind am nächsten Tag beim Seniorchef zum Fischessen eingeladen.  Es gibt Leng auf norwegische Art. Ich beteilige mich mit der Beilage.  Selbstverständlich darf ich danach die Chefküche benützen: Abwasch während die Männer schon wieder ans Fischen gehen! Er ist auch seit Wochenanfang hier und nimmt Willi mit seinen 2 Bootskollegen zum Fischen mit.

Hier ist alles sehr unkompliziert.

Sonntag, 17. Juli

Das Wetter hat sich nicht gebessert, jedoch der Wind lässt nach. Täglich wird der Wetterbericht und vor allem die Windstärke verfolgt. Danach richtet sich die Bootsausfahrt. An 2 Abenden konnte man mit dem Seniorchef ans offene Meer hinausfahren. Er ist ein Kenner und die Beute dementsprechend gut. Willis Bootsmannschaft ( d.h. 3 Mann) brachte in der ersten Nacht am Meer 180 kg Dorsche, Leng und Schelfisch heim. Für jeden brachte dies 11 kg reines Filet. Es wurde geputzt  bis 4 Uhr früh.  Und die Gefrierbox war voll!

Nun wird das Gefrierfach im WOMO verwedndet, denn die letzte Nacht brachte wieder einen erstaunlichen Fang. Willi war diesmal mit Chefboot unterwegs, die 3 Mann angelten 47 Stück, ca´ 240 kg: 9 Pollak, 38 Dorsch. Sie erlebten einen schönen Sonnenuntergang am Meer und kamen um 2 Uhr nachts in den Hafen. - Fix und fertig und gierig auf ein kühles Bier!

Und Willi muss schon seine Fänge verschenken.

 

Im Camp fühlen wir uns sehr wohl. Wir wurden vom Chef sehr freundlich aufgenommen, worauf sich sehr schnell eine Freundschaft entwickelte. Die Fischerkollegen aus Deutschland sind unkomplizierte, gemütliche Leute, mit denen wir schon bis über Mitternacht zusammensaßen. Ich habe auch für die Bootsmannschaft gekocht, eingekauft und so hilft man sich gegenseitig.

Manchmal tut es gut am Vormittag auszuschlafen und den Tag auszurasten. 

Eine Hochseefischerei beansprucht so manche Muskeln etwas mehr.

In der Nacht wird wieder ans offene Meer gefahren. Die Windverhältnisse passen, so wird um halb elf abgefahren mit 4 Booten. Um halb acht kommen die Fischer mit Truhen voller säuberlich geputzten Filets heim.

 

Eine Dusche, ein Frühstück und eine Weile auf Ohr , es wird ein herrlich sonniger Tag. Alle Gefrierkisten sind voll, niemand hat Stress mit Fischen! Willi räuchert zu Mittag einige Makrelen, den Nachmittag verbringt man in der Sonne.

Und weils gar so gemütlich im Camp ist und nun die Wetterlage sich bessert verlängern wir unseren Aufenthalt noch um 2 Tage!

Fische haben alle genug, wir unternehmen mit Chef und seinem Freund einen Bootsausflug. Der Fjord ist lang und hat viele Buchten und Nebenarme. Es ist eine herrliche Landschaft. Auch für Picknick ist gesorgt. Natürlich nehmen Fischer auch ihr Werkzeug mit. Einige Makrelen können wir für den nächsten Tag zum Räuchern brauchen. Erstmals probiere ich das Angeln, hab ja einen guten Lehrmeister! - den Chef!

 

Abendessen im Privathaus vom Vermieter

Am Abend bis spät in die Nacht wird fachgesimpelt , über die Ereignisse erzählt und der nächste Tag geplant.  Es ist einfach traumhaft schön!

Heute Donnerstag, es ist der letzte Tag am Camp, fahren wir mit 2 Booten aus. Für ein  Fotoshooting ideal, auch das Wetter passt. Es ist heiß, ungewöhnliche 30°. Die Bilder sprechen für sich.

 

 Am Freitag, den 22. Juli reisen wir nach 10 Tagen Angelcamp ab. Wir werden noch zum Frühstück eingeladen, das WOMO wird aufgerüstet und nun  geht es südwärts.

 

Durch den Tunnel und die Brücke über den Fjord verlassen wir Terrak.

 

Es geht nun heimwärts durch

Südostnorwegen